Photovoltaik auf ehemaliger Bocholter Mülldeponie

Die Linke Bocholt, Frank Büning

Antrag der Fraktion Die Linke

für die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 24.05.2023.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die Anforderungen an autarke Energievesorgung sind größer denn je, auch für unsere Stadt.

Daher beantragen wir folgenden Antrag auf die Tagesordnung zu setzen.

Antrag:

Photovoltaik auf ehemaliger Bocholter Mülldeponie

 

Zitat: Die Bundesregierung EEG 2023 Auszug

„Einfachere Realisierung von Bürgerenergiegesellschaften

Das Gesetz setzt zudem neue Impulse, um die lokale Akzeptanz und Verankerung der Energiewende zu stärken. So werden Wind- und Solarprojekte von Bürgerenergiegesellschaften ab 2023 von den Ausschreibungen ausgenommen und können dadurch unbürokratischer realisiert werden. Bürgerenergieprojekte erhalten auch ohne Ausschreibung eine Vergütung.“

Bocholt verfügt über eine ehemalige, versiegelte Mülldeponie mit einer Fläche von etwa 20 Hektar.

Bei nur einem Hektar gut genutzter Fläche lassen sich pro Jahr bis zu 1.000.000 Kilowatt Strom erzeugen.
Das entspricht dem Strombedarf von etwa 500 Haushalten / Jahr. Durch die Anforderungen an den modernen Heizbetrieb mittels Wärmepumpe wird der Strombedarf weiter steigen.

Als Kommune müssen wir alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, den Bedarf an regenerativer Energie zu decken. In Bocholt bietet sich die Möglichkeit eine große Fläche für Photvoltaik zu nutzen, ohne landwirtschaftliche Fläche zu versiegeln.

Ein bedeutender weiterer Effekt ist die CO2 Einsparung. Bei dem genannten Beispiel liegt das Einsparpotenzial bei rund 420 Tonnen/Jahr, bezogen auf den in Deutschland durchschnittlich erzeugten Strom im Jahr 2021. Quelle Bundes Umweltamt.

Positive Beispiele finden wir in vielen Städten in NRW. Einige Beispiele von vielen sind Münster, Dortmund, Coesfeld etc. Die verschiedenen technischen, ökologischen Möglichkeiten werden von Landesministerium in einer entsprechenden Broschüre vorgestellt.

Wir verweisen auf das Umweltministerium NRW: https://www.umwelt.nrw.de/extern/epaper/2014/photovoltaikanlagen_auf_deponien/pubData/source/Broschre_PV_Deponien_endg.pdf

Die ehemalige Mülldeponie grenzt an ein Industriegebiet und an die Siedlung Biemenhorst. Im näheren Umfeld befinden sich drei Windanlagen und ein Umspannwerk der Bocholter Stadtwerke.

Damit sind wichtige Infrastruktuturvoraussetzungen bereits vorhanden.

Die Finanzierung kann durch eine Bürgerbeteiligung, wie Stiftung oder Genossenschaft erfolgen. Crowdfunding ist hier das Stichwort.

Wir beantragen als ersten Schritt das Potential der Deponie durch ein Gutachten bewerten zu lassen. Gleichzeitig soll sich eine politische Arbeitsgruppe bilden, die durch eine/n städtische/n Ingenieur/in flankiert wird, um die weitere Vorgehensweise auszuarbeiten.